Hallo liebes Tagesschau/ARD Team, lieber Herr Reisin, zunächst mal will ich sagen, dass ich gern meine GEZ zahle und die öffentlich Rechtlichen schon mehrmals verteidigt habe, als unabdingbar, unvoreingenommen und demokratiefördernd. Dennoch war der Wunsch kritik am verlinkten Artikel zu äußern so groß, dass ich mir gerade die Mühe mache auf Ihrer Seite das Kontaktformular auszufüllen. Prof. Rafael Behr nimmt in Ihrem Artikel sehr viel Raum ein, relativ kurz kommen Tobias Singelnstein und Olaf Sundermeyer sowie die Polizei Nordhessen und Berlin. Da es sich um bei Behr um einen ex Polizisten handelt, der als Professor and er Polizeiakademie lehrt ist dieser beim Thema zur Polizei natürlich alles andere als unvoreingenommen. Seine Aussagen werden einfach kritiklos geschrieben zwischenzeitlich dann Singelnstein 2-3 Sätze sagen die eine Art Gegenmeinung zu Behr darstellen (sollen?) und Sundermeyer gibt seinen Senf dazu der meiner Meinung nach nicht die Frage des Artikels behandelt. Gleichzeitig werden Videos auf Twitter hunderttausende mal gesehen, wie die Polizei brutal gegen Gegendemonstranten vorgeht, um dem nicht genehmigten Zug der Coronaleugner die Straße frei zu räumen, unter Applaus der Coronaleugner. Auch auf Twitter und verlinkt in der Zeit Online (https://www.zeit.de/gesellschaft/2021-03/polizei-querdenker-corona-demos-kassel-neutralitaet-polizeigewalt/komplettansicht) sieht man, wie eine Polizisten diesen Demonstranten, die sich an keinerlei Vorschriften halten und anscheinend schon ein Demonstrationszug gebildet haben, mit ihren Händen ein Herz formt und freundschaftlich von einer Demonstrantin getätschelt wird. Um die Ihre eigene Frage zu beantworten stützen Sie sich im Artikel sehr auf die Aussage Behrs, die Polizei habe "Mangelnde Erfahrung mit einer neuen Protestform". "Im Gegensatz zu linken Demonstrationen oder Fußballspielen fehlt die Erfahrung mit diesem Spektrum, das ja tatsächlich sehr breit ist", so Behr im Gespräch mit dem ARD-faktenfinder. Aber was ist denn der Unterschied zwischen linken Demonstranten die sich nicht an Demonstrationsauflagen halten und "Menschen die Kritik an Coronamaßnahmen äußern" die sich nicht an Demonstrationsauflagen (Abstand, Masken, Personenbegrenzung, nur Kundgebung kein Zug) halten? Das würde implizieren dass geschaut würde wer da demonstriert und nicht ob sich an Regeln gehalten wird, und das wäre doch diskriminierend, oder nicht? Demos gewähren lassen und den Weg durch Gegendemonstranten prügeln, wenn die politische Einstellung passt, und hart durchgreifen wenn die politische Einstellung nicht passt. Dass wäre natürlich eine heftige Unterstellung, denn das wäre ja ein Verfassungsbruch durch die Polizei. So weit will ich definitiv nicht gehen. Dennoch finde ich, dass man den Artikel von mehreren Gesichtspunkten aus hätte betrachten sollen, Aussagen der Personen kritischer hinterfragen zumal der Artikel als "Faktenfinder" ausgeschrieben ist, ich aber nur verschiedene Meinungen augelistet sehe. Meinungen können, müssen aber nicht den Fakten entsprechen. Vielen Dank dass Sie sich die Zeit genommen haben meine Kritik zu lesen. Vielleicht können Sie daraus ja etwas für sich mitnehmen MfG